Web-Protokolle HTTP und HTTPS

Einführung in die Web-Protokolle HTTP und HTTPS

HTTP und HTTPS

Einführung in die Web-Protokolle HTTP und HTTPS

In diesem Artikel erhältst du eine Einführung in die grundlegenden Web-Protokolle HTTP und HTTPS. Diese beiden Protokolle sind essenziell für das Funktionieren des Internets und ermöglichen den Austausch von Daten zwischen Client und Server.

HTTP: Hypertext Transfer Protocol

HTTP steht für Hypertext Transfer Protocol und ist ein zustandsloses Protokoll, das auf der Anwendungsschicht des OSI-Modells arbeitet. Es ermöglicht die Kommunikation zwischen Webclients (z.B. Browser) und Webservern. HTTP wurde ursprünglich entwickelt, um HTML-Dokumente zu übertragen, aber heute wird es zum Übertragen verschiedener Arten von Daten wie Text, Bilder, Audio, Video und JSON verwendet.

HTTP-Anfragen und -Antworten

Die Kommunikation in HTTP basiert auf Anfragen und Antworten. Der Client sendet eine HTTP-Anfrage an den Server, und der Server antwortet mit einer HTTP-Antwort. Es gibt verschiedene HTTP-Methoden, die in Anfragen verwendet werden können, um verschiedene Aktionen durchzuführen. Die wichtigsten sind:

  • GET: Daten abrufen
  • POST: Daten senden und auf dem Server speichern
  • PUT: Daten aktualisieren
  • DELETE: Daten löschen

HTTP-Antworten enthalten einen Statuscode, der den Erfolg oder das Scheitern der Anfrage angibt. Einige der häufigsten Statuscodes sind:

  • 200 OK: Die Anfrage war erfolgreich
  • 201 Created: Die Anfrage war erfolgreich, und es wurde eine neue Ressource erstellt
  • 400 Bad Request: Die Anfrage war fehlerhaft oder ungültig
  • 404 Not Found: Die angeforderte Ressource wurde nicht gefunden
  • 500 Internal Server Error: Ein Fehler ist auf dem Server aufgetreten

HTTP-Header

Sowohl HTTP-Anfragen als auch -Antworten können Header enthalten, die zusätzliche Informationen über die Kommunikation bereitstellen. Einige Beispiele für häufig verwendete Header sind:

  • Content-Type: Gibt den Medientyp der Ressource an (z.B. text/html, application/json)
  • Content-Length: Gibt die Größe des Inhalts in Bytes an
  • Cache-Control: Steuert das Caching-Verhalten von Clients und Proxies
  • Set-Cookie: Setzt ein Cookie im Browser des Clients
  • Authorization: Enthält Authentifizierungsinformationen für geschützte Ressourcen

HTTPS: Hypertext Transfer Protocol Secure

HTTPS ist eine sichere Version von HTTP, die Verschlüsselung verwendet, um die Daten zwischen Client und Server zu schützen. Das „S“ in HTTPS steht für „Secure“. HTTPS verwendet das Transport Layer Security (TLS) Protokoll (früher bekannt als Secure Sockets Layer, SSL), um eine verschlüsselte Verbindung aufzubauen und die Integrität der übertragenen Daten zu gewährleisten.

Vorteile von HTTPS

Die Verwendung von HTTPS bietet mehrere Vorteile:

  • Sicherheit: Da die Kommunikation verschlüsselt ist, sind die Daten vor Man-in-the-Middle-Angriffen und anderen Bedrohungen geschützt.
  • Authentifizierung: Durch den Einsatz von SSL/TLS-Zertifikaten können Clients die Identität des Servers überprüfen, um sicher zustellen, dass sie mit der richtigen Webseite kommunizieren.
  • Datenschutz: Verschlüsselte Verbindungen schützen die Privatsphäre der Nutzer, indem sie verhindern, dass Dritte ihre Online-Aktivitäten überwachen können.
  • Vertrauen: HTTPS zeigt den Nutzern, dass die Webseite sicher ist und ihre Daten geschützt sind. Webbrowser zeigen häufig ein Schlosssymbol oder eine grüne Adressleiste an, um die sichere Verbindung anzuzeigen.
  • SEO: Suchmaschinen wie Google bevorzugen HTTPS-Webseiten in ihren Suchergebnissen und ranken sie höher als HTTP-Webseiten.

Umstellung von HTTP auf HTTPS

Um eine Webseite von HTTP auf HTTPS umzustellen, sind einige Schritte erforderlich:

  1. Besorge ein SSL/TLS-Zertifikat von einer vertrauenswürdigen Zertifizierungsstelle (CA). Es gibt verschiedene Typen von Zertifikaten, z. B. Domain-Validated (DV), Organization-Validated (OV) und Extended Validation (EV). Meistens kannst du das ganz einfach bei deinem Webhoster bestellen.
  2. Installiere das Zertifikat auf deinem Webserver. Die genaue Vorgehensweise hängt von deinem Webserver und der verwendeten Software ab (z. B. Apache, Nginx, IIS).
  3. Konfiguriere deinen Webserver, um HTTPS-Verbindungen zu akzeptieren und HTTP-Anfragen auf HTTPS umzuleiten. Dies stellt sicher, dass alle Nutzer automatisch auf die sichere Version deiner Webseite weitergeleitet werden.
  4. Aktualisiere alle internen Links und Ressourcen (z. B. Bilder, Skripte, Stylesheets), um HTTPS anstelle von HTTP zu verwenden. Dies verhindert gemischte Inhalte, bei denen einige Ressourcen über HTTPS und andere über HTTP geladen werden, was die Sicherheit deiner Webseite beeinträchtigen kann.
  5. Informiere Suchmaschinen über die Umstellung, indem du eine neue Sitemap einreichst und 301-Weiterleitungen für alte URLs einrichtest.
  6. Aktualisiere externe Dienste und Integrationen, die deine Webseite nutzen, auf HTTPS.

HTTP und HTTPS Unterschiede

HTTP und HTTPS sind zwei Varianten des Hypertext Transfer Protocol, die zum Übertragen von Informationen im Internet verwendet werden. Der Hauptunterschied zwischen den beiden liegt in der Sicherheit der Datenübertragung. Hier sind die wichtigsten Unterschiede zwischen HTTP und HTTPS:

Sicherheit: HTTP ist ein unverschlüsseltes Protokoll, das bedeutet, dass alle Daten, die zwischen dem Client (Browser) und dem Server übertragen werden, im Klartext sind und potenziell von Dritten abgefangen und gelesen werden können. HTTPS hingegen verwendet das Transport Layer Security (TLS) Protokoll (früher Secure Sockets Layer, SSL), um eine sichere, verschlüsselte Verbindung zwischen Client und Server herzustellen. Dadurch sind die übertragenen Daten vor neugierigen Blicken und Man-in-the-Middle-Angriffen geschützt.

Authentifizierung: HTTPS ermöglicht die Authentifizierung des Servers durch SSL/TLS-Zertifikate. Diese Zertifikate werden von vertrauenswürdigen Zertifizierungsstellen (Certificate Authorities, CAs) ausgestellt und stellen sicher, dass der Client mit dem richtigen Server kommuniziert. Bei HTTP gibt es keine solche Authentifizierung, was die Möglichkeit von Phishing-Angriffen oder anderen betrügerischen Aktivitäten erhöht.

Datenschutz: Da HTTPS verschlüsselte Verbindungen verwendet, bleiben die Aktivitäten und Daten der Nutzer privat und sicher. Bei HTTP können Dritte die Datenübertragung abfangen und die Online-Aktivitäten der Nutzer verfolgen, was einen erheblichen Eingriff in die Privatsphäre darstellt.

Vertrauen: Nutzer ziehen es vor, auf Webseiten zu surfen und Transaktionen auf sicheren HTTPS-Webseiten durchzuführen. Webbrowser zeigen in der Regel ein Schlosssymbol oder eine grüne Adressleiste an, um den Nutzern die Sicherheit der Verbindung anzuzeigen. HTTP-Webseiten werden als unsicher gekennzeichnet, was das Vertrauen der Nutzer beeinträchtigen kann.

SEO: Suchmaschinen wie Google bevorzugen Webseiten, die HTTPS verwenden, und ranken sie höher in den Suchergebnissen. Dies bedeutet, dass HTTPS-Webseiten eine bessere Suchmaschinenoptimierung (SEO) und eine höhere Sichtbarkeit haben als ihre HTTP-Pendants.


HTTP und HTTPS sind grundlegende Web-Protokolle, die den Datenaustausch zwischen Client und Server ermöglichen. Während HTTP die Basis für die Kommunikation bildet, bietet HTTPS zusätzliche Sicherheit und Datenschutz durch die Verwendung von SSL/TLS-Verschlüsselung. Die Umstellung einer Webseite auf HTTPS ist heutzutage unerlässlich, um Nutzerdaten zu schützen, das Vertrauen der Nutzer zu erhöhen und eine bessere Suchmaschinenoptimierung zu erreichen.

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